TECHNOLOGIE, INTERNETTRENDS, SPIELE, GROSSE DATEN

Anthropic präsentiert sein fortschrittlichstes Modell künstlicher Intelligenz: Claude 3.5 Sonnet

Anthropic präsentiert sein fortschrittlichstes Modell künstlicher Intelligenz:...

By aurora

Die Welt der generativen künstlichen Intelligenz entwickelt sich rasant weiter. Eines der führenden Unternehmen in diesem Bereich, Anthropic, hat vor kurzem sein neuestes Flaggschiff-Modell, Claude 3.5 Sonnet, vorgestellt. Dieses neue Modell soll seine Vorgänger übertreffen und große Konkurrenten wie OpenAI und sein Modell GPT-4o herausfordern. Aber ist es wirklich ein so großer Schritt nach vorn, wie Anthropic behauptet? Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf die Funktionen und Auswirkungen dieses neuen KI-Modells werfen.

Beeindruckende Benchmark-Leistung

Laut Anthropic bietet die Claude 3.5 Sonnet eine deutlich bessere Benchmark-Performance als frühere Modelle der Claude-Serie. In einer Reihe von Tests zu Lese-, Programmier-, Mathematik- und Sehaufgaben übertraf das neue Modell nicht nur seinen Vorgänger Claude 3 Sonnet, sondern auch das bisherige Flaggschiff des Unternehmens, Claude 3 Opus. Obwohl Benchmarks nicht unbedingt der beste Maßstab für den Fortschritt der KI sind, sind diese Ergebnisse dennoch bemerkenswert und zeigen eine spürbare Verbesserung der Fähigkeiten des Modells.

Wichtige Verbesserungen

Zusätzlich zu den Benchmark-Ergebnissen weist Claude 3.5 Sonnet einige wichtige Verbesserungen gegenüber früheren Versionen auf. Insbesondere versteht das Modell subtilere und komplexere Anweisungen sowie Konzepte wie Humor besser – etwas, das für KI bekanntermaßen schwer zu meistern ist. Außerdem ist das Modell deutlich schneller, etwa doppelt so schnell wie Claude 3 Opus. Damit eignet es sich besser für Anwendungen, die schnelle Antworten erfordern, wie z.B. Chatbots für den Kundenservice.

Verbesserungen beim künstlichen Sehen

Ein weiterer Bereich, in dem Claude 3.5 Sonnet deutliche Verbesserungen aufweist, ist die Fähigkeit zur Bildanalyse. Das neue Modell ist in der Lage, Grafiken und Diagramme genauer zu interpretieren und Text aus „unvollkommenen“ Bildern zu transkribieren, z. B. aus Bildern mit Verzerrungen und visuellen Artefakten. Dies ist ein großer Fortschritt gegenüber den Computer Vision Fähigkeiten von Claude 3 Opus.

Geheimnisse über die Modellerzeugung

Obwohl Anthropic die Trainingsdaten, die für Claude 3.5 Sonnet verwendet werden, nicht im Detail offengelegt hat, erklärte der Produktleiter Michael Gerstenhaber, dass das Modell einen Großteil seiner Stärke aus diesen Datensätzen bezieht, die auch von der KI selbst generierte Daten enthalten. Diese Entscheidung könnte durch Wettbewerbsgründe motiviert sein, aber auch, um potenzielle rechtliche Anfechtungen im Zusammenhang mit der Verwendung von urheberrechtlich geschützten Daten zu vermeiden.

Ausrichtung an den Benutzerabsichten

Zusätzlich zu den Trainingsdaten hat Anthropic auch daran gearbeitet, Claude 3.5 Sonnet mit den Absichten des Benutzers abzugleichen, in der Hoffnung, die Generierung von giftigem oder problematischem Text zu verhindern. Dieser ‚Abgleich‘ ist ein wichtiger Aspekt bei der Entwicklung sicherer und zuverlässiger KI-Modelle.

Kontext und Verfügbarkeit

Das Claude 3.5 Sonnet Modell behält den gleichen Kontext von 200.000 Token (ungefähr 150.000 Wörter) wie seine Vorgänger bei. Derzeit ist das neue Modell für Nutzer des Anthropic Webclients und der Claude iOS App kostenlos verfügbar, während Abonnenten der kostenpflichtigen Claude Pro und Claude Team Pläne höhere Geschwindigkeitslimits haben. Claude 3.5 Sonnet ist auch über die Anthropic API und auf verwalteten Plattformen wie Amazon Bedrock und Vertex AI von Google Cloud verfügbar.

Artefakte: Eine neue Schnittstelle für die Interaktion mit dem Modell

Zusammen mit der Einführung von Claude 3.5 Sonnet hat Anthropic eine neue Funktion namens Artifacts eingeführt. Diese spezielle Schnittstelle ermöglicht es Benutzern, von Anthropic-Modellen generierte Inhalte zu bearbeiten und hinzuzufügen, z. B. Codefragmente, Textdokumente oder Website-Designs. Artifacts bietet Entwicklern ein Werkzeug zur Iteration und Verfeinerung von KI-generierten Inhalten.

Inkrementeller und nicht-revolutionärer Fortschritt

Obwohl Claude 3.5 Sonnet eine Verbesserung gegenüber früheren Modellen darstellt, räumt Gerstenhaber ein, dass es sich eher um einen inkrementellen Fortschritt als um einen revolutionären Durchbruch handelt. Dies spiegelt den aktuellen Trend im Bereich der generativen KI wider, wo große Akteure wie Google und OpenAI in den letzten Monaten marginale Aktualisierungen ihrer Vorzeigemodelle auf den Markt gebracht haben.

Herausforderungen bei Modellarchitektur und Training

Laut Gerstenhaber ist das Ausbleiben von Leistungssprüngen, die mit denen von GPT-3 zu GPT-4 vergleichbar sind, auf die Starrheit der aktuellen Modellarchitekturen und den enormen Rechenaufwand zurückzuführen, der für deren Training erforderlich ist. Diese technischen Einschränkungen scheinen radikalere Fortschritte in der generativen KI zu behindern.

Vorrang für Effizienz und Zugänglichkeit

Anstatt sich nur auf immer leistungsfähigere Modelle zu konzentrieren, scheint Anthropic einen strategischeren Ansatz zu verfolgen und in die Entwicklung von Produkten wie Claude 3.5 Sonnet zu investieren, um etwas mehr Leistung zu erschwinglichen Preisen anzubieten. Diese Entscheidung zeigt, wie wichtig es ist, Entwicklern und Unternehmen effiziente und erschwingliche KI-Tools zur Verfügung zu stellen, unabhängig von den technischen Spezifikationen.

Artikelquelle hier.