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ByteDance muss DSA-Risikobewertung für TikTok Lite bei der EU einreichen

ByteDance muss DSA-Risikobewertung für TikTok Lite bei der EU einreichen

By aurora

DieEU leitet eineformelle Untersuchung von TikTok im Rahmen des Digital Services Act ein und führt dabei Kindersicherheit, Risikomanagement und andere Bedenken an.

Einhaltung des EU-DSGVO durch TikTok Lite auf dem Prüfstand

Das chinesische Unternehmen ByteDance, Eigentümer von TikTok, steht erneut im Rampenlicht derEuropäischen Union (EU), um die Einhaltung des Digital Services Act (DSA) zu überprüfen, eines Rechtsrahmens, der größeren Online-Plattformen Verpflichtungen auferlegt, um systemische Risiken zu mindern. Im Mittelpunkt steht insbesondere die ‚Lite‘-Version der TikTok-App, die vor kurzem in Frankreich und Spanien ihr Debüt feierte.

TikTok Lite: eine App zum Sammeln von Punkten und Belohnungen

TikTok Lite wurde als abgespeckte Version der Haupt-App eingeführt und bietet volljährigen Nutzern die Möglichkeit, durch verschiedene Aktivitäten innerhalb der App Punkte zu sammeln. Diese Punkte können verwendet werden, um Geschenkgutscheine oder „Münzen“ zu erhalten, die an die Ersteller von Inhalten vergeben werden können. Diese Funktion hat jedoch Bedenken hinsichtlich einer möglichen Gestaltung aufgeworfen, die sich negativ auf die psychische Gesundheit junger Menschen auswirken könnte.

Das Auskunftsersuchen der Europäischen Kommission

Die Europäische Kommission forderte TikTok auf, eine Risikobewertung für TikTok Lite vorzulegen, insbesondere im Hinblick auf die möglichen Auswirkungen des Programms ‚Task and Reward Lite‘ auf den Kinderschutz und die psychische Gesundheit der Nutzer. TikTok wurde eine Frist von 24 Stunden eingeräumt, um diese Bewertung vorzulegen und bis zum 26. April weitere angeforderte Informationen zu liefern. Die Kommission wird dann die Antwort von TikTok bewerten, um zu entscheiden, ob sie eine formelle Untersuchung einleitet oder nicht.

Mögliche Folgen der Nichteinhaltung des DSA

Die Einhaltung der DSA bringt erhebliche Verpflichtungen für Online-Plattformen mit sich, einschließlich der Minderung systemischer Risiken. Die Strafen für die Nichteinhaltung können bis zu 6 % des weltweiten Jahresumsatzes betragen, was zu erheblichen Geldstrafen für TikTok führen könnte, wenn Verstöße festgestellt werden.

Frühere Ermittlungen gegen TikTok

Dies ist nicht das erste Mal, dass die EU gegen TikTok wegen möglicher Verstöße gegen den DSA ermittelt. Bereits im Februar 2022 leitete die Kommission eine förmliche Untersuchung zum Schutz von Kindern und zum Risikomanagement von Design und schädlichen Inhalten innerhalb der App ein. Das aktuelle Auskunftsersuchen unterstreicht die Bedenken der EU hinsichtlich möglicher Probleme, die noch nicht behoben wurden.

Die Rolle der EU bei der Regulierung von Online-Plattformen

Die DSA ist ein wichtiger Bestandteil der Regulierung von Online-Plattformen in der EU. Größere Plattformen, wie z.B. TikTok, müssen ihren Verpflichtungen im Rahmen des DSA nachkommen, um die Sicherheit und das Wohlergehen der Nutzer, insbesondere Minderjähriger, zu gewährleisten. Diese Regulierung zielt darauf ab, systemische Risiken zu mindern und sich mit Fragen der Sucht und der psychischen Gesundheit zu befassen.

Die Bedeutung der Risikobewertung

Die Risikobewertung ist ein Schlüsselelement für Online-Plattformen wie TikTok. Vor der Einführung neuer Funktionen, die erhebliche Auswirkungen auf die Risiken für die Nutzer haben könnten, müssen die Plattformen eine Risikobewertung durchführen und die Ergebnisse der Europäischen Kommission übermitteln. Dies ist besonders wichtig für Funktionalitäten, die Minderjährige betreffen könnten, wie z.B. das TikTok Lite ‚Task and Reward‘ Programm.

Zusätzliche Beschränkungen und Schutzmaßnahmen

TikTok hat einige Einschränkungen im TikTok Lite Belohnungsprogramm eingeführt, um potenzielle Risiken zu mindern. So wurde beispielsweise ein maximales tägliches Belohnungslimit und ein maximales Zeitlimit für Videos, die sich für Belohnungen qualifizieren, festgelegt. Außerdem verlangt TikTok von TikTok Lite-Nutzern, dass sie ihr Alter verifizieren, um Punkte zu sammeln.

Die EU-Vision zu Kinderschutz und Risikomanagement

Kinderschutz und Risikomanagement sind wichtige Anliegen für die EU. Die Kommission ist dafür verantwortlich, dass Online-Plattformen angemessene Maßnahmen zum Schutz von Minderjährigen und zur Minderung systemischer Risiken ergreifen. Die Untersuchung gegen TikTok Lite ist nur eine der Bemühungen der EU, ein sicheres Online-Umfeld für junge Menschen zu gewährleisten.

Die Bedeutung von Transparenz und Rechenschaftspflicht

Im Rahmen des DSA müssen Online-Plattformen ihre Richtlinien und Praktiken transparent machen. Sie müssen den Nutzern klare Informationen darüber geben, wie Daten verwendet werden und wie mit Risiken umgegangen wird. Sie müssen auch die Verantwortung für etwaige Verstöße übernehmen und angemessene Korrekturmaßnahmen ergreifen.

Der Fall TikTok Lite könnte erhebliche Auswirkungen auf die Art und Weise haben, wie Online-Plattformen neue Funktionen entwickeln und implementieren. Die EU-Durchsetzungsbehörden haben die Macht, eine Reform der Geschäftsmodelle von Plattformen zu erzwingen, wenn schädliche Auswirkungen festgestellt werden. Dies könnte dazu führen, dass die Sicherheit und das Wohlbefinden der Nutzer bei den Designentscheidungen von Online-Plattformen stärker in den Mittelpunkt rücken.